Die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 8 waren im Zeitraum vom 24. April bis zum 27. April 2023 in Weimar.

Unter anderem hatten sie die Aufgabe ein Tagebucheintrag zu schreiben. Marko und Tim haben ihre Tagebucheinträge zur Verfügung gestellt.

 

Mittwoch, der 26.04.2023 in Weimar

 

Liebes Tagebuch,

als ich früh aufgewacht bin, war ich noch sehr müde. Nachdem ich mich frischgemacht habe, ging ich mit meinen Freunden zum Frühstück. 9:30 Uhr ging es mit dem Team gemeinsam los, um die Aufgaben für die Stadt-Rallye zu erfüllen. Dies gelang uns gut und machte auch Spaß. Danach haben wir ein leckeres Eis gegessen. Bei einer Pause merkte ich, dass meine Wasserflasche im Rucksack ausgelaufen war und einige Unterlagen nass waren, was mich sehr ärgerte. Jeder meiner Freunde sollte dann zu einer bestimmten Zeit in einem anderen Museum sein. Leider war mein Museumsbesuch erst am späten Nachmittag und mir wurde schnell langweilig. Deshalb schlenderte ich noch ein bisschen durch die Stadt, um mir die Zeit zu vertreiben. Dann ging es endlich los. Das Museumsgebäude, welches von 1984 bis 1988 errichtet wurde, wird heute noch als Ausstellung der bewohnten Räume des Dichters Friedrich Schiller benutzt. Es ist der einzige Neubau eines Literaturmuseums in der DDR. Ich bekam ein Audiogerät, welches mir in den verschiedenen Räumen Infos über Schiller erzählt hat. Ich habe mich ein bisschen in die Zeit von damals versetzt gefühlt, als ich mich in den Räumen befand. Es war interessant und ich habe mir über Vieles Notizen gemacht.

Später liefen wir gemeinsam in die Jugendherberge zurück. Nach dem leckeren Abendessen ging es zu einem Stadt-Rapper. Ich habe mir darunter nicht viel vorgestellt, aber es war cool, da dieser aus Balladen gute Songs gemacht hat. Danach ging es zurück in die Herberge, wo ich mich später bettfertig gemacht habe. Als wir dann alle in unseren Betten lagen, haben wir noch ein bisschen geredet und gelacht. Da ich vom Tag sehr geschafft war, bin ich schnell eingeschlafen. Das war mein Tag.

Dein Tim Sonnenfeld, 8a

 


 

Hallo Tagebuch, Weimar, 25.04.2023

heute war ein sehr emotionsreicher Tag.

Wir fuhren ins KZ Buchenwald.

 

Ich hatte schon früh etwas Bauchschmerzen, weil ich aufgeregt war vor dem Besuch in Buchenwald.

 

Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus los.

Von weitem sahen wir schon das hohe Mahnmal. Viele von uns staunten.

Als wir ankamen, informierte uns Frau Pietzsch über den Ablauf. Als erstes gingen wir in ein langes Gebäude und schauten uns einen Dokumentarfilm an. Der Film war sehr erschreckend. Besonders schlimm fand ich, wie die Toten auf einer Palette übereinandergestapelt wurden. Ich nahm mir vor, nicht so viel nachzudenken und das Schreckliche nicht an mich ranzulassen. Nach dem Film warteten wir auf unseren Ausstellungsbegleiter. Es war kalt oben auf dem Ettersberg. Unser Begleiter führte uns zunächst an eine Tafel mit dem Lagerplan des Lagers. Hier erzählte er uns sehr, sehr viel über den Lageraufbau. Danach gingen wir zum Lagertor des Häftlingslagers mit der Innschrift „JEDEM DAS SEINE“ Dies war eine Demütigung der Häftlinge. Es spiegelte die NS Rassenideologie wider. Am Tor bekamen wir Informationen über den Lagereingang, die Bunker (Gefängniszellen), die Lagerbaracken, über das Lagerleben, die Erkennungszeichen der Häftlinge und das Krematorium.

Das Krematorium - das war für mich sehr erschreckend. Erst bekamen wir ein paar Informationen, danach durften wir uns frei bewegen. Mir war sehr mulmig dabei. Wir sahen die Verbrennungsöfen und den Keller.

Bei den Öfen hatte ich die schrecklichen Bilder aus dem Film wieder im Kopf. Hier wurden Menschen verbrannt, die vorher grausam misshandelt wurden. Um die vielen Toten ohne Zeugen verschwinden zu lassen, wurde 1940 diese lagereigene Verbrennungsanlage errichtet. Die Asche der meisten Toten wurde wie Abfall in die Umgebung des Lagers gekippt. Im Keller war damals eine der Hinrichtungsstätten des Lagers und hier wurden die Leichen vor der Verbrennung gestapelt. Mir wurde übel. Ich habe versucht, die ganze Situation zu überspielen. In mir drin sah es anders aus. Ich war nervös und angespannt. Als wir wieder an der frischen Luft waren, wurde es besser. Am Mahnmal von Buchenwald machten wir noch ein Klassenfoto und es ging mit dem Bus zurück zur Jugendherberge. Dort liefen wir noch mal in unseren Gruppen durch die Stadt und machten unsere Aufgaben von der Stadt-Rallye. Das lenkte uns alle ab.An diesem Abend waren alle in meinem Zimmer sehr müde. So blieben wir nach dem Abendessen im Zimmer und quatschten, bis wir einschliefen.

Marko Schubert, 8a

 

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